Die Stammform des Hauskaninchens ist das Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus), das ursprünglich in Spanien, Portugal und Nordwestafrika beheimatet war. Schon früh wurden Kaninchen aufgrund ihres Fleisches und Pelzes gezüchtet. Im 18./19. Jh. begann auch in Deutschland die Kaninchenzucht.
Mittlerweile gibt es etwa 100 verschiedene Kaninchen-Rassen, die vom Menschen gezüchtet wurden, wie zum Beispiel das langhaarige Angora-Kaninchen, welches aufgrund seiner weichen Wolle sehr begehrt ist. Bevor das Kaninchenweibchen ihre Jungen gebärt, baut sie sich ein Nest. Dazu trägt sie Einstreu im Maul herum und polstert das Nest zusätzlich mit Haaren aus, die sie sich aus ihrem Bauchfell rupft. Aus diesem Grund haben Kaninchen manchmal auch kahle Stellen am Körper.
Junge Kaninchen sind Nesthocker und kommen nach einer relativ kurzen Tragzeit blind, taub und nackt zur Welt. Nach 10 Tagen öffnen sich ihre Augen, sie können hören und bekommen eine dünne Fellschicht am Körper. In den ersten Wochen werden sie von ihrer Mutter gesäugt und halten sich nur im Nest auf. Nach etwa 4-5 Wochen werden sie selbständiger und verlassen ab und zu das Nest. Mit ihrer 6. Lebenswoche sind die jungen Kaninchen selbständig. Oft werden sie schon nach 10 Wochen selbst geschlechtsreif.
Überwiegend werden Kaninchen als Haustiere gehalten. Sie werden mit speziellem Trockenfutter gefüttert und zusätzlich kann man ihnen Leckereien wie frische Löwenzahnblätter, Schafgarbe oder auch Brennnesseln zugeben. Natürlich dürfen Salat, Äpfel und Möhren auch nicht fehlen, wichtig ist nur zu beachten, dass sie nicht zu viel Frischfutter auf einmal bekommen, da es sonst zu starken Blähungen und Durchfall kommen kann. Um ihre ständig nachwachsenden Zähne abnutzen zu können, brauchen sie Zweige oder Holz zum Knabbern. Damit ihre Verdauung gut funktioniert, ist es für Kaninchen lebensnotwendig, dass sie ständig Heu und Wasser zur Verfügung haben.